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Zentren der Beruflichen Exzellenz

Die Umsetzung von Konzepten der Exzellenz in der Berufsbildung ist ein wichtiger Bestandteil des politischen Gesamtkonzepts der EU in den Bereichen Kompetenzen und berufliche Aus- und Weiterbildung. Die Europäische Kompetenzagenda, der Europäische Bildungsraum, die Empfehlung des Rates von 2020 zur beruflichen Aus- und Weiterbildung1 sowie die Osnabrücker Erklärung2 enthalten alle sehr deutliche Verweise auf berufliche Exzellenz als treibende Kraft für Reformen im Berufsbildungssektor.

Die Initiative zu den Zentren der beruflichen Exzellenz zielt darauf ab, diese politische Priorität zu erfüllen, indem sie Reformen im Berufsbildungssektor unterstützt und wertvolle Fähigkeiten und Kompetenzen gewährleistet, die zu hochwertigen, den Anforderungen einer innovativen, inklusiven und nachhaltigen Wirtschaft genügenden Beschäftigungs- und Karrierechancen führen3 . Die Initiative zu den Zentren der beruflichen Exzellenz unterstützt auch die Umsetzung des europäischen Grünen Deals sowie der neuen Industriestrategie und KMU-Strategie, da Kompetenzen der Schlüssel zu ihrem Erfolg sind.

Die Zentren der beruflichen Exzellenz sind in einem bestimmten lokalen Kontext tätig und schaffen Kompetenz-Ökosysteme für Innovation, regionale Entwicklung und soziale Inklusion, während sie über internationale Kooperationsnetze mit Zentren der beruflichen Exzellenz in anderen Ländern zusammenarbeiten. Sie schaffen einen Bottom-up-Ansatz für berufliche Exzellenz, bei dem ein breites Spektrum lokaler Interessenträger einbezogen wird und es den Berufsbildungseinrichtungen ermöglicht wird, ihr Qualifikationsangebot rasch an die sich wandelnden wirtschaftlichen und sozialen Bedürfnisse anzupassen.

Sie bieten Möglichkeiten für die Erstausbildung junger Menschen sowie für die kontinuierliche Weiterbildung und Umschulung von Erwachsenen durch ein flexibles und zeitnahes Ausbildungsangebot, das den Anforderungen eines dynamischen Arbeitsmarktes vor dem Hintergrund des grünen und digitalen Wandels entspricht. Sie wirken als Impulsgeber für die lokale Unternehmensentwicklung und Innovation, indem sie eng mit Unternehmen (insbesondere KMU) an Projekten der angewandten Forschung zusammenarbeiten, Wissens- und Innovationszentren schaffen und unternehmerische Initiativen ihrer Lernenden unterstützen.

Die Netzwerke zielen auf eine „Aufwärtskonvergenz“ der Exzellenz in der Berufsbildung ab. Sie sind offen für die Beteiligung von Ländern mit gut entwickelten Systemen der beruflichen Exzellenz sowie von Ländern, die derzeit ähnliche Ansätze entwickeln, um das Potenzial der Berufsbildungseinrichtungen, eine proaktive Rolle bei der Förderung von Wachstum und Innovation zu spielen, voll auszuschöpfen.

Diese Initiative fügt der beruflichen Exzellenz eine „europäische Dimension“ hinzu, indem sie die Umsetzung der Berufsbildungspolitik der EU und der mit den Mitgliedstaaten, Sozialpartnern und Berufsbildungsanbietern vereinbarten Maßnahmen unterstützt.

Das vorgeschlagene Konzept der beruflichen Exzellenz zeichnet sich durch einen ganzheitlichen Ansatz aus, bei dem die Lernenden im Mittelpunkt stehen und bei dem die berufliche Aus- und Weiterbildung:

  • ein integrativer Bestandteil von Kompetenzökosystemen4 ist, der zu Strategien der regionalen Entwicklung5 , Innovation6 , intelligenten Spezialisierung7 und Clusterstrategie 8 sowie zu spezifischen Wertschöpfungsketten und industriellen Ökosystemen9 beiträgt;
  • einen Teil des Wissensdreiecks10 bildet und eng mit anderen Bereichen der allgemeinen und beruflichen Bildung, der Wissenschaft und der Wirtschaft zusammenarbeitet;
  • es den Lernenden ermöglicht, sowohl berufliche (arbeitsplatzspezifische) als auch Schlüsselkompetenzen11 zu erwerben durch ein qualitativ hochwertiges Angebot, das durch Qualitätssicherung untermauert wird;
  • innovative Formen von Partnerschaften12 mit der Arbeitswelt entwickelt und durch die fortlaufende berufliche Fortbildung des Lehr- und Schulungspersonals, innovative pädagogische Konzepte sowie Mobilitäts- und Internationalisierungsstrategien für Lernende und Personal unterstützt wird.

Ziele der aktion

Diese Aktion unterstützt die schrittweise Einrichtung und Entwicklung internationaler Kooperationsnetze von Zentren der beruflichen Exzellenz.

Die Zentren der beruflichen Exzellenz werden auf zwei Ebenen tätig sein:

  1. Auf nationaler Ebene unter Einbeziehung eines breiten Spektrums lokaler Interessenträger zur Schaffung von Kompetenz-Ökosystemen für lokale Innovation, regionale Entwicklung und soziale Inklusion, während sie über internationale Kooperationsnetze mit Zentren der beruflichen Exzellenz in anderen Ländern zusammenarbeiten.
  2. Auf internationaler Ebene durch das Zusammenbringen von Zentren für die berufliche Exzellenz, die ein gemeinsames Interesse an folgenden Themen haben:   
  • spezifische Sektoren13 oder industrielle Ökosysteme14 ,
  • innovative Ansätze zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen (z. B. Klimawandel, Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Ziele für nachhaltige Entwicklung15 , Integration von Migranten und benachteiligten Gruppen, Weiterbildung von Menschen mit niedrigem Qualifikationsniveau usw.) oder
  • innovative Ansätze zur Steigerung der Reichweite, Qualität und Wirksamkeit der bestehenden Zentren der beruflichen Exzellenz.

Die Netzwerke werden bestehende Zentren der beruflichen Exzellenz zusammenführen oder das Modell der beruflichen Exzellenz entwickeln, indem sie Partner aus verschiedenen Ländern miteinander verbinden, die beabsichtigen, berufliche Exzellenz in ihrem lokalen Kontext durch internationale Zusammenarbeit zu entwickeln. Sie könnten z. B. zur Umsetzungsphase der Initiative Neues Europäisches Bauhaus16  beitragen, indem sie mit den Gemeinden zusammenarbeiten, die an den durch die Initiative geförderten lokalen Veränderungen beteiligt sind.

Bei den Zentren der beruflichen Exzellenz geht es nicht darum, Berufsbildungseinrichtungen und ‑infrastrukturen von Grund auf neu aufzubauen (auch wenn dies ebenfalls möglich ist). Sie können aus bereits vorhandenen Berufsschulen/Anbietern bestehen, die durch die von dieser europäischen Initiative vorgeschlagenen Aktivitäten Exzellenz anstreben. Zentren der beruflichen Exzellenz können auch neu eingerichtete Zentren sein, die mit dem Ziel gegründet wurden, exzellente Ausbildungsangebote und Dienstleistungen bereitzustellen, die auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes abgestimmt sind.

Zentren der beruflichen Exzellenz erreichen ihre Ziele, indem sie eine Reihe lokaler/regionaler Partner zusammenbringen und eng mit ihnen zusammenarbeiten, z. B. Anbieter beruflicher Erstausbildung und Weiterbildung, Hochschuleinrichtungen (einschließlich Hochschulen für angewandte Wissenschaften und technischen Hochschulen), Forschungseinrichtungen, Wissenschaftsparks, Innovationsagenturen, Unternehmen, Kammern und ihre Verbände, Sozialpartner, Gemeinwirtschaftliche Unternehmen, sektorale Kompetenzräte, Berufs-/Sektorenverbände, nationale und regionale Behörden und Entwicklungsagenturen, Arbeitsverwaltungen, Qualifikationsbehörden, Organisationen für soziale Eingliederung und Wiedereingliederung usw.

Im Rahmen dieser Aufforderung werden daher Projekte unterstützt, die lokale oder regionale Partner aus verschiedenen Ländern zusammenbringen und eine Reihe von Aktivitäten in drei Bereichen entwickeln: 1) Lehren und Lernen, 2) Zusammenarbeit und Partnerschaften und 3) Leitung und Finanzierung.

Zentren der beruflichen Exzellenz sind für Organisationen bestimmt, die eine berufliche Aus- und Weiterbildung auf jeder EQR-Stufe von 3 bis 8 anbieten, einschließlich der Sekundarstufe II, der postsekundären nicht tertiären Stufe wie auch der tertiären Stufe (z. B. Fachhochschulen, polytechnische Institute usw.).

Die Anträge dürfen jedoch nicht ausschließlich Aktivitäten umfassen, die sich an Lernende auf tertiärer Stufe richten; Anträge mit Schwerpunkt auf der Berufsbildung in der postsekundären Bildung (EQR-Stufen 6 bis 8) müssen mindestens eine weitere Qualifikationsstufe der Berufsbildung zwischen den EQR-Stufen 3 und 5 sowie eine starke Komponente des arbeitsbasierten Lernens17 beinhalten.

Förderkriterien

Um für eine Erasmus+-Finanzhilfe in Betracht zu kommen, müssen Projektvorschläge für Zentren der beruflichen Exzellenz die folgenden Kriterien erfüllen:

Wer ist antragsberechtigt?

Die Antragsteller (Koordinator und vollwertige Partner) müssen:

  • Rechtsträger (öffentliche oder private Einrichtungen) sein, die im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung oder in der Arbeitswelt tätig sind;
  • ihren Sitz in einem EU-Mitgliedstaat oder einem mit dem Programm assoziierten Drittland haben (Länder, mit denen derzeit über ein Assoziierungsabkommen verhandelt wird und in denen das Abkommen vor Unterzeichnung der Finanzhilfe in Kraft tritt, sind förderfähig).

Organisationen aus nicht mit dem Programm assoziierten Drittländern können ebenfalls teilnehmen, allerdings nicht als Projektkoordinator. Sie müssen öffentliche oder private Organisationen sein, die im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung oder in der Arbeitswelt tätig sind.

Ausnahme: Organisationen aus Belarus (Region 2) und der Russischen Föderation (Region 4) sind nicht zur Teilnahme an dieser Aktion berechtigt.

Welche Arten von Organisationen können an dem Projekt teilnehmen?

Die teilnehmenden Organisationen können beispielsweise sein (Liste nicht erschöpfend):

  • Berufsbildungsanbieter
  • Repräsentative Organisationen für Berufsbildungsanbieter
  • Organisationen, die Unternehmen, Branchen oder Sektoren repräsentieren
  • nationale/regionale Qualifikationsbehörden
  • Forschungsinstitute
  • Innovationsagenturen
  • für regionale Entwicklung zuständige Behörden

Anzahl und Profil der teilnehmenden Organisationen

Die Partnerschaft muss mindestens acht Antragsteller (Koordinator und vollwertige Partner) aus mindestens vier EU-Mitgliedstaaten oder mit dem Programm assoziierten Drittländern umfassen:

In jedem EU-Mitgliedstaat oder jedem mit dem Programm assoziierten Drittland müssen folgende Bedingungen in Bezug auf die Teilnehmer erfüllt sein:

a) mindestens 1 Organisation, die Unternehmen, eine Branche oder einen Sektor repräsentiert und

b) mindestens 1 Anbieter beruflicher Aus- und Weiterbildung (auf sekundärer und/oder tertiärer Stufe)

Die weitere Zusammensetzung der Partnerschaft sollte den Besonderheiten des Vorschlags Rechnung tragen.

Organisationen aus nicht mit dem Programm assoziierten Drittländern können auch als vollwertige Partner, verbundene Einrichtungen oder assoziierte Partner (nicht als Koordinatoren) beteiligt werden, wenn ihre Beteiligung einen wesentlichen Mehrwert für das Projekt darstellt.

Ort der Aktivitäten

Sofern dies im Hinblick auf die Ziele oder die Durchführung des Projekts ordnungsgemäß begründet wird, können die Aktivitäten in jedem förderfähigen Land stattfinden.

Projektdauer

Die Projekte sollten normalerweise 48 Monate dauern (Verlängerungen sind möglich, wenn sie ordnungsgemäß begründet werden und im Rahmen einer Änderung).

Wo ist der Antrag zu stellen?

Bei der Europäischen Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA).

Kennnummer der Aufforderung: ERASMUS-EDU-2023-PEX-COVE.

Wann ist der Antrag zu stellen?

Antragsteller müssen ihren Antrag bis zum 8. Juni um 17:00:00 Uhr (Brüsseler Zeit) einreichen.

Antragstellende Organisationen werden anhand der relevanten Ausschluss- und Auswahlkriterien bewertet. Weitere Informationen sind Teil C dieses Leitfadens zu entnehmen.

Einrichtung eines projekts

Zentren der beruflichen Exzellenz zeichnen sich durch einen systemischen Ansatz aus, bei dem Berufsbildungseinrichtungen zusammen mit einer Vielzahl anderer lokaler/regionaler Partner aktiv zur Schaffung von „Kompetenz-Ökosystemen“ beitragen. Sie sollen weitaus mehr leisten, als lediglich eine hochwertige berufliche Qualifikation anzubieten.

Es folgt eine nicht erschöpfende Liste typischer Aktivitäten, die von diesen Zentren angeboten werden. Die Ziele der Projekte werden aufbauend auf einer Kombination dieser Aktivitäten erreicht (die Aufzählungspunkte sind indikative Beispiele für mögliche Maßnahmen im Rahmen jeder Aktivität)18 .

Bei dem Projekt müssen relevante Aktivitäten (mit Einzelheiten zu den konkreten Maßnahmen und Ergebnissen) ausgewählt werden, die in den folgenden drei Clustern aufgeführt sind:

  1. mindestens der Aktivitäten, die im Antragsformular unter Cluster 1 „Lehren und Lernen“ aufgeführt sind,
  2. mindestens der Aktivitäten, die im Antragsformular unter Cluster 2 „Zusammenarbeit und Partnerschaften aufgeführt sind,
  3. mindestens der Aktivitäten, die im Antragsformular unter Cluster 3 „Leitung und Finanzierung“ aufgeführt sind.

Cluster 1 - Lehren und Lernen

i.   Vermittlung von arbeitsmarktrelevanten Qualifikationen

  • durch Vorausschau auf den künftigen Qualifikationsbedarf unter Verwendung wirksamer Mittel zur raschen Ermittlung der sich ändernden Bedürfnisse des Arbeitsmarktes19 und Abstimmung des Qualifikationsangebots mit den Beschäftigungsmöglichkeiten
  • durch Schwerpunktsetzung sowohl auf technische Fähigkeiten als auch auf Schlüsselkompetenzen20
  • durch Einbeziehung der für den grünen und digitalen Wandel erforderlichen Kompetenzen21    

ii.   Konzept des lebenslangen Lernens und der Inklusion in der Berufsbildung

  • durch Sicherstellung von Lernmöglichkeiten für Menschen aller Altersgruppen und mit jedem sozioökonomischen Hintergrund22
  • durch Kombination von Angeboten für die berufliche Erstausbildung und Angeboten für die Weiterbildung und Umschulung, die auf der Grundlage von Daten über Kompetenzen erstellt werden23  
  • Bereitstellung von Berufsbildungsprogrammen auf höherem Niveau, Entwicklung flexibler Bildungswege und Kooperationsmechanismen zwischen Berufsbildungs- und Hochschuleinrichtungen24

iii.   Entwicklung von Lehrplänen und Qualifikationen für die berufliche Bildung, die eine Flexibilität und Individualisierung der Vermittlung ermöglichen

  • durch die Entwicklung individueller Lernpläne25 oder ‑wege für jeden Lernenden26 , auch für Erwachsene
  • Integration einer internationalen Lernmobilität27 in die Lehrpläne und die Validierung und Anerkennung der im Ausland erworbenen Lernergebnisse
  • Gestaltung von Qualifikationen, die sowohl Komponenten des schulischen als auch des arbeitsbezogenen28 Lernens einbinden
  • Entwicklung europäischer Kernprofile im Bereich der beruflichen Bildung29 , die zur Mobilität von Lernenden und Arbeitnehmern beitragen und gleichzeitig ihre Anerkennung sowie die Transparenz, das Verständnis und die Übertragbarkeit von Lernergebnissen sicherstellen 30
  • Entwicklung und/oder Verwendung von Microcredentials31 zur Anerkennung der Ergebnisse von kurzen Lernangeboten, die an eine Gesellschaft und einen Arbeitsmarkt angepasst sind, die raschen Veränderungen unterliegen.
  • Nutzung der europäischen digitalen Zertifikate, die eine einfache Authentifizierung, Validierung und Anerkennung von Credentials jeglicher Größe, Form oder Gestalt ermöglichen

iv.  Entwicklung innovativer, auf den Lernenden ausgerichteter Lehr- und Lernmaterialien und ‑methoden

  • Einschließlich interdisziplinärem, projektbasiertem und kompetenzbasiertem Lernen, „Lernfabriken“, Makerspaces32 und positiver Bildung33  
  • Nutzung von europäischen Kompetenzrahmen34   und daraus abgeleiteten Instrumenten wie DigComp35 , EntreComp36 , FreenComp, LifeComp37 , GreenComp38 , SELFIE WBL39 , Teste deine digitalen Kompetenzen40   und dem Europäischen Zertifikat für digitale Kompetenzen41  
  • Nutzung innovativer Lehrmittel und digitaler Technologien wie MOOCs, Simulatoren, virtuelle und erweiterte Realität, künstliche Intelligenz, sowohl für schulisches als auch für arbeitsbasiertes Lernen
  • Förderung der Exzellenz der Lernenden42 durch Maßnahmen, die die Lernenden in der beruflichen Bildung dazu anregen, ihr Innovations- und Kreativitätspotenzial43 zu erkunden, was zu einem positiven Kreislauf führt, von dem die Lernenden, Lehrkräfte/Ausbilder sowie die Berufsbildungseinrichtung profitieren, die bewährte Verfahren in reguläre Programme integrieren kann44  

v.  Investitionen in die berufliche Erstausbildung und berufliche Fortbildung von Lehrkräften und Ausbildern45

  • für die Entwicklung pädagogischer, technischer, grüner und digitaler Kompetenzen, einschließlich der für den Online- und Fernunterricht erforderlichen Kompetenzen
  • Verankerung der Mobilität von Lehrkräften und Ausbildern in Lern-, Entwicklungs- und Internationalisierungsstrategien46
  • Unterstützung bei der Einführung einer Qualitätskultur auf der Grundlage definierter Verwaltungssysteme47

 vi.   Einrichtung starker Qualitätssicherungsmechanismen

  • auf der Grundlage von europäischen Tools und Instrumenten wie EQAVET
  • Bemühung um die Zertifizierung von Bildungs- und Ausbildungsanbietern aufgrund von Standards, die von einschlägigen nationalen und/oder internationalen Normungsorganisationen entwickelt wurden – z. B. ISO 21001 oder EFQM (siehe auch EVTA label for VET Excellence)

vii.   Einrichtung wirksamer Rückmeldungsschleifen und Systeme zur Werdegang-Nachverfolgung

  • Einrichtung von Verfahren, Mechanismen und Instrumenten für wirksame Rückmeldungen und Überprüfungen als Teil eines strategischen Lernprozesses in der Organisation der Berufsbildung, um die Entwicklung eines qualitativ hochwertigen Angebots zu unterstützen und die Chancen für Lernende zu verbessern
  • Ermöglichung der rechtzeitigen Anpassung des Lernangebots auf der Grundlage wirksamer Systeme zur Werdegang-Nachverfolgung48

viii.  Bereitstellung von Beratungsdiensten

  • Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Beratung49 sowohl für junge Menschen als auch für Erwachsene zur Unterstützung ihrer Berufs-, Bildungs- und Ausbildungsentscheidungen sowie ihrer Teilnahme am lebenslangen Lernen
  • maßgeschneiderte Unterstützung für schutzbedürftige Personen
  • Befähigung Erwachsener, ihre Ansprüche auf Ausbildung zu nutzen

ix.   Validierung früherer Lernerfahrungen

  • Validierung von Kompetenzen, unabhängig davon, wie sie erworben wurden, auch außerhalb der formalen allgemeinen und beruflichen Bildung: am Arbeitsplatz, zu Hause oder bei freiwilligen Aktivitäten50 , als Grundlage für personalisierte Bildungsangebote

Cluster 2 - Zusammenarbeit und Partnerschaften:

x.   Einrichtung von Partnerschaften zwischen Unternehmen und Bildungseinrichtungen

  • Förderung der für beide Seiten vorteilhaften Beziehungen mit dem Unternehmenssektor durch die Bildung langfristiger Partnerschaften zwischen Unternehmen und Bildungseinrichtungen, auch im Hinblick auf Innovation und Antizipation des Kompetenzbedarfs
  • Zusammenarbeit bei der kontinuierlichen Überprüfung und Aktualisierung von Lehrplänen, um ihre Relevanz für die Bedürfnisse der Lernenden und des Arbeitsmarktes zu gewährleisten, insbesondere in Bezug auf das arbeitsbasierte Lernen und Auszubildende
  • Unterstützung von Unternehmen und insbesondere von KMU durch maßgeschneiderte Schulungen zur Weiterbildung und Umschulung
  • Zusammenarbeit mit den öffentlichen Arbeitsverwaltungen und der Zivilgesellschaft, um Arbeitslose und nichterwerbstätige Personen weiterzubilden und umzuschulen
  • Unterstützung der sektoralen und regionalen Zusammenarbeit, einschließlich des Beitritts zum Kompetenzpakt51 , und Unterstützung seiner Umsetzung
  • Bereitstellung von technischer Unterstützung, Bewertung des Qualifikationsbedarfs, Instrumenten und Methoden für KMU
  • Organisation von arbeitsbasiertem Lernen, Lehrstellen und Praktikumsangeboten für Lernende, gemeinsame Nutzung von Ausrüstung sowie Austausch von Lehrkräften und Ausbildern zwischen Unternehmen und Berufsbildungszentren52

xi.   Angewandte Forschung und Innovation

  • Zusammenarbeit mit Unternehmen, insbesondere mit KMU, bei Projekten der angewandten Forschung53 , an denen Lernende und Personal der beruflichen Bildung beteiligt sind
  • Nutzung oder gemeinsame Schaffung von Innovationszentren und Technologieverbreitungszentren54   zur Unterstützung des Innovationsprozesses von KMU unter Einbeziehung von Lernenden und Personal der beruflichen Bildung
  • Beitrag zur Schaffung und Verbreitung von neuem Wissen55

xii.   Internationalisierung der beruflichen Bildung und Mobilität im Ausland

  • Ausarbeitung einer strategischen Planung für internationale Aktivitäten, die eng mit der Entwicklung der Berufsbildungseinrichtung und der Qualität der Lehr- und Lernmethoden verbunden sind56
  • Schaffung von Unterstützungsstrukturen und Maßnahmen zur Förderung und Sicherstellung der Qualität von Mobilitätserfahrungen in der Berufsbildung (einschließlich der virtuellen Mobilität) zwischen den Partnern im Netzwerk der Zentren der beruflichen Exzellenz unter Einhaltung der Erasmus-Qualitätsstandards57
  • Einführung von Initiativen zur Mobilisierung von Lernenden, Lehrkräften und Ausbildern (einschließlich betrieblicher Ausbilder) sowie von Fachleuten, damit sie die im Rahmen des Programms Erasmus+ (Leitaktion 1) gebotenen Möglichkeiten zur Teilnahme an Mobilitätsphasen im Ausland nutzen

xiii.  Förderung von unternehmerischen Fähigkeiten und Initiativen

  • Entwicklung einer unternehmerischen Kultur innerhalb von Berufsbildungseinrichtungen58 , einschließlich der Führungskräfte, des Personals, der Lehrkräfte und Ausbilder sowie der Lernenden59  
  • Zusammenarbeit mit lokalen Partnern, um unternehmerische Fähigkeiten und Einstellungen der Lernenden zu entwickeln, die auf die Herausforderungen der Realität ausgerichtet sind
  • Bereitstellung oder Verknüpfung mit lokalen Gründerzentren für Lernende in der beruflichen Bildung zur Entwicklung ihrer unternehmerischen60   Initiativen

xiv.   Höhere Attraktivität der Berufsbildung

  • durch die Durchführung von und die aktive Teilnahme an Kommunikationskampagnen und ‑aktivitäten61 , die die Attraktivität der Berufsbildung erhöhen sollen
  • Information über Beschäftigungsmöglichkeiten durch die Berufsbildung und Hinführung junger Menschen und Erwachsener (einschließlich Lernender in Grund- und Sekundarschulen) zu berufsbildenden Lernwegen
  • Einrichtung eines internationalen Berufsbildungscampus oder von Sommercamps62 , die sich an Lernende, Lehrkräfte und Ausbilder, leitendes Personal in Berufsbildungseinrichtungen und Gewerkschaften richten sowie an Personen, die eine Berufsausbildung in Betracht ziehen. gegebenenfalls Fokussierung auf bestimmte Berufsfelder, Produkte oder Dienstleistungen sowie auf komplexe Herausforderungen von gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Bedeutung

xv.   Kompetenzwettbewerbe

  • Förderung der Teilnahme von Lernenden an branchenspezifischen, nationalen und internationalen beruflichen Kompetenzwettbewerben, um die Attraktivität der Berufsbildung und Exzellenz in der Berufsbildung zu fördern (z. B. die Wettbewerbe World Skills und/oder EuroSkills).

Cluster 3 - Leitung und Finanzierung

xvi.   Autonomie und wirksame Leitung in der Berufsbildung

  • Entwicklung der Fähigkeit von Berufsbildungsanbietern, unabhängig und eigenverantwortlich Entscheidungen über pädagogische, organisatorische, finanzielle, personelle und andere Angelegenheiten zu treffen, um ihre Tätigkeit im Rahmen der nationalen Vorschriften und Regelungen auszuüben63  
  • Einbeziehung relevanter Akteure, besonders von Unternehmen, Kammern, Berufs- und Branchenverbänden, Gewerkschaften, nationalen und regionalen Behörden und Sozialpartnern, einschließlich Vertretern der Lernenden, in die Leitung der Berufsbildungssysteme

xvii.   Strategischer Ansatz für Kompetenzentwicklung und Leitung

  • aktive Beteiligung an den nationalen und regionalen Kompetenzsteuerungssystemen
  • Beitrag mit Blick auf die Kompetenzen zur Gestaltung der Beschäftigungs- und Sozialpolitik auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene

xviii.   gemeinsame Gestaltung von Kompetenz-Ökosystemen

  • Mobilisierung relevanter Wirtschafts- und Sozialpartner sowie anderer Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung, um lokale Kompetenzökosysteme einzubeziehen bzw. aufzubauen, und zwar mit dem Ziel Innovation, Strategien für intelligente Spezialisierung und Cluster sowie Sektoren und Wertschöpfungsketten (industrielle Ökosysteme) zu unterstützen
  • Befähigung lokaler Kompetenz-Ökosysteme, einen Beitrag zur Anziehung ausländischer Investitionen64   zu leisten, indem sie dafür sorgen, dass rechtzeitig Kompetenzen für lokal investierende Unternehmen verfügbar sind

xiv.  Entwicklung nachhaltiger Finanzierungsmodelle

  • Kombination öffentlicher und privater Mittel65   sowie einkommensschaffender Maßnahmen und vollständige Nutzung leistungsbezogener Finanzierungssysteme (falls zutreffend)

xx.   Vollständige Nutzung der nationalen und EU-Finanzierungsinstrumente

  • dazu gehören die Unterstützung von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, die Mobilität von Lernenden und Personal, angewandte Forschungstätigkeiten, Infrastrukturinvestitionen zur Modernisierung von Berufsbildungszentren mit fortschrittlicher Ausrüstung, die Einführung von Managementsystemen zur Gewährleistung von Exzellenz und Nachhaltigkeit von Berufsbildungseinrichtungen und den von ihnen angebotenen Dienstleistungen

Das Projekt muss die ausgewählten Aktivitäten klar benennen und erläutern, warum diese ausgewählt wurden, und auch beschreiben, wie die im Rahmen dieser Aktivitäten geplanten Schritte konkret zu den relevanten Arbeitspaketen und zu den Gesamtzielen des Projekts beitragen werden.

Die Projekte müssen, soweit dies relevant ist, EU-weite Instrumente und Werkzeuge66   anwenden.

Die Projekte müssen ein Konzept für einen langfristigen Aktionsplan beinhalten, der die schrittweise Bereitstellung der Arbeitsergebnisse des Projekts nach Abschluss des Projekts vorsieht. Dieser Plan ist auf der Grundlage tragfähiger Partnerschaften auf der jeweils angemessenen Ebene zwischen Anbietern im Bereich der allgemeinen und beruflichen Bildung sowie Interessenvertretern aus Schlüsselindustrien zu erstellen. Auch die Ermittlung zweckdienlicher Leitungsstrukturen sowie Pläne für die Skalierbarkeit und finanzielle Nachhaltigkeit sollten Bestandteil des Plans sein.

Der Plan sollte ferner eine angemessene Wahrnehmbarkeit und weite Verbreitung der Arbeit der Netzwerke der Zentren der beruflichen Exzellenz auf politischer Ebene in der EU insgesamt sowie in den einzelnen Ländern gewährleisten und Einzelheiten darüber enthalten, wie die Bereitstellung von Projektergebnissen auf europäischer, nationaler und/oder regionaler Ebene mit den maßgeblichen Partnern erfolgen soll. Im Aktionsplan ist auch anzugeben, wie andere EU-Finanzierungsmöglichkeiten, nationale und regionale Finanzmittel sowie private Mittel die Einführung des Projekts unterstützen können.

Erwartete wirkung

Die schrittweise Einrichtung und Entwicklung europäischer Netzwerke der Zentren der beruflichen Exzellenz dürfte die Fähigkeit der Berufsbildung erhöhen, das Kompetenzangebot an die sich wandelnden wirtschaftlichen und sozialen Bedürfnisse anzupassen, und sicherstellen, dass diese bei der Bereitstellung von Lösungen für die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem sich rasch wandelnden Qualifikationsbedarf eine führende Rolle spielt.

Indem die Zentren der beruflichen Exzellenz einen wesentlichen Teil des „Wissensdreiecks“ – der engen Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Bildung und Forschung – bilden und sich grundlegend an der Vermittlung von Kompetenzen zugunsten von Innovation und intelligenter Spezialisierung beteiligen, dürften sie wertvolle Fähigkeiten und Kompetenzen gewährleisten, die zu hochwertigen, den Anforderungen einer innovativen, inklusiven und nachhaltigen Wirtschaft genügenden Beschäftigungs- und Karrierechancen führen.

Dadurch, dass die Zentren der beruflichen Exzellenz fest in regionalen/lokalen Kontexten verankert und gleichzeitig auf transnationaler Ebene tätig sind, werden sie starke und dauerhafte Partnerschaften zwischen der Berufsbildungsgemeinschaft und der Arbeitswelt auf nationaler und grenzübergreifender Ebene bilden. Sie werden auch zur Internationalisierung der Berufsbildung beitragen, indem sie Partner aus der ganzen Welt zusammenbringen. Sie zielen auf eine „Aufwärtskonvergenz“ der Exzellenz in der Berufsbildung ab, die ohne Anreize, technische Unterstützung und Möglichkeiten des wechselseitigen Lernens seitens der EU nur schwer zu erreichen wäre.

Durch die weite Verbreitung der Projektergebnisse auf transnationaler, nationaler und/oder regionaler Ebene und die Entwicklung eines langfristigen Aktionsplans für die schrittweise Bereitstellung der Arbeitsergebnisse des Projekts unter Berücksichtigung nationaler und regionaler Entwicklungsstrategien und Strategien zur intelligenten Spezialisierung wird erwartet, dass individuelle Projekte relevante Interessenträger innerhalb und außerhalb der teilnehmenden Organisationen einbeziehen und eine dauerhafte Wirkung nach der Projektlaufzeit gewährleisten.

Gewährungskriterien

Es gelten die folgenden Gewährungskriterien:

Relevanz des Projekts (Höchstpunktzahl 35 Punkte)

  • Bezug zur Politik: Mit dem Vorschlag wird ein transnationales Kooperationsnetzwerk für Zentren der beruflichen Exzellenz geschaffen und entwickelt, das darauf abzielt, Exzellenz in der Berufsbildung zu fördern; im Vorschlag wird erläutert, wie die Plattform zur Verwirklichung der Ziele beitragen wird, die mit den politischen Prioritäten entsprechend der Empfehlung des Rates zur beruflichen Aus- und Weiterbildung für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit, soziale Gerechtigkeit und Resilienz67   sowie der Osnabrücker Erklärung68   verfolgt werden.
  • Kohärenz: Inwieweit beruht der Vorschlag auf einer angemessenen Bedarfsanalyse; die Ziele sind klar definiert, realistisch und betreffen Aspekte, die für die beteiligten Organisationen und die Aktion von Bedeutung sind.
  • Aktivitäten: Die aus den drei Clustern ausgewählten Aktivitäten werden klar benannt, beschrieben und mit den Gesamtzielen des Projekts verknüpft;
  • Innovation: Der Vorschlag berücksichtigt die modernsten Methoden und Techniken und führt zu innovativen Ergebnissen und Lösungen allgemein für den Bereich, in dem er angesiedelt ist, oder für den geografischen Kontext, in dem das Projekt durchgeführt wird (z. B. Inhalte, erzielte Ergebnisse, angewandte Arbeitsmethoden, beteiligte Organisationen und Personen oder Zielgruppen und ‑organisationen).
  • Regionale Dimension: Der Vorschlag lässt erkennen, dass er in jedem der teilnehmenden Länder zu Strategien für regionale Entwicklung, Innovation und intelligente Spezialisierung auf der Grundlage der Ermittlung lokaler/regionaler Bedürfnisse und Herausforderungen beiträgt;
  • Zusammenarbeit und Partnerschaften: Inwieweit werden mit dem Vorschlag die wichtigsten Partner, die für die Verwirklichung der Projektziele erforderlich sind, angemessen ermittelt und eingebunden; Erläuterung, wie sowohl auf lokaler als auch auf transnationaler Ebene starke und dauerhafte Beziehungen zwischen der Berufsbildungsgemeinschaft und den Unternehmen (die durch Kammern oder Verbände vertreten werden können), deren Interaktionen auf Gegenseitigkeit beruhen und für beide Seiten von Nutzen sind, geschaffen werden;
  • Europäischer Mehrwert: Der Vorschlag erbringt nachweislich einen klaren Mehrwert auf individueller (Lernende und/oder Personal), institutioneller und systemischer Ebene, der durch Ergebnisse zustande kommt, die von den Partnern ohne eine europäische Zusammenarbeit nur schwer zu erreichen wären.
  • Internationalisierung: Der Vorschlag lässt erkennen, dass er zur internationalen Dimension der Exzellenz in der Berufsbildung beiträgt, so auch zur Entwicklung von Strategien zur Förderung der transnationalen Mobilität von Lernenden und des Personals sowie nachhaltiger Partnerschaften in der Berufsbildung.
  • Digitale Kompetenzen: Inwieweit sieht der Vorschlag Aktivitäten im Zusammenhang mit der Entwicklung digitaler Kompetenzen vor (z. B. Antizipation des Kompetenzbedarfs, innovative Lehrpläne und Lehrmethoden, Beratung).
  • Grüne Kompetenzen: Inwieweit sieht der Vorschlag Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Übergang zu einer umweltfreundlichen Kreislaufwirtschaft vor (z. B. Antizipation des Kompetenzbedarfs, innovative Lehrpläne und Lehrmethoden, Beratung).
  • Soziale Dimension: Der Vorschlag umfasst bei allen Aktionen eine horizontale Perspektive zur Berücksichtigung der Vielfalt und zur Förderung gemeinsamer Werte wie Gleichberechtigung, einschließlich Gleichstellung der Geschlechter, Nichtdiskriminierung und soziale Inklusion, auch für Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf/geringeren Chancen.

Qualität der Projektkonzeption und ‑durchführung (Höchstpunktzahl 25 Punkte)

  • Kohärenz: Die Projektkonzeption gewährleistet insgesamt die erforderliche Übereinstimmung zwischen Projektzielen, Aktivitäten und dem vorgeschlagenen Finanzrahmen. Der Vorschlag ist zusammenhängend und verständlich aufgebaut und beschreibt geeignete Aktivitäten und Dienste, die den ermittelten Bedürfnissen entsprechen und zu den erwarteten Ergebnissen führen. Er sieht angemessene Phasen für die Vorbereitung, Durchführung, Überwachung sowie die Nutzung, Bewertung und Verbreitung der Projektergebnisse vor.
  • Aktivitäten: Klare Beschreibung der Schritte, die im Rahmen der einzelnen, aus den drei Clustern ausgewählten Aktivitäten durchgeführt werden sollen, im Hinblick auf die erwarteten Ergebnisse/Leistungen, ihren konkreten Beitrag zu den relevanten Arbeitspaketen und ihre Kohärenz mit den Gesamtzielen des Projekts;
  • Methodik: Qualität und Durchführbarkeit der vorgeschlagenen Methoden und ihre Eignung für die Erzielung der erwarteten Ergebnisse.
  • Management: Der Koordinator zeichnet sich durch eine hohe Qualität seines Managements, die Fähigkeit zur Koordinierung transnationaler Netzwerke und Führungskompetenz in einem komplexen Umfeld aus und schafft tragfähige Managementstrukturen. Zeitvorgaben, Organisation, Aufgabenstellungen und Zuständigkeiten sind klar beschrieben und realistisch. Im Vorschlag sind jeder Aktivität geeignete Ressourcen zugewiesen. Die wichtigsten Leistungsindikatoren sind klar umrissen, und für ihre Bewertung und Erreichung wird ein Zeitplan festgelegt;
  • Finanzrahmen: Der Finanzrahmen beinhaltet angemessene Mittel für eine erfolgreiche Durchführung des Projekts und wurde weder zu hoch noch zu niedrig angesetzt.
  • Arbeitsplan: Qualität und Wirksamkeit des Arbeitsplans, einschließlich der Frage, inwieweit die den Arbeitspaketen zugewiesenen Ressourcen den darin vorgesehenen Zielen und Arbeitsergebnissen entsprechen
  • Finanz- und Qualitätskontrolle: Kontrollmaßnahmen (laufende Qualitätsbewertung, Peer-Reviews, Benchmarking usw.) und Qualitätsindikatoren gewährleisten eine hochwertige und kostenwirksame Durchführung des Projekts. Die mit dem Projekt verbundenen Herausforderungen und Risiken sind klar definiert, und es sind angemessene Aktionen zur Abschwächung der Risiken und zur Begrenzung der Herausforderungen vorgesehen. Verfahren expertenbasierter Bewertungen sind als wesentliche Bestandteile des Projekts vorgesehen. Diese Verfahren beinhalten eine unabhängige externe Qualitätsbewertung zur Halbzeit und am Ende der Laufzeit des Projekts.
  • Falls das Projekt Mobilitätsaktivitäten (für Lernende und/oder Personal) umfasst:
    • Qualität der praktischen Regelungen, des Managements und der Unterstützungsangebote
    • Eignung der Aktivitäten im Hinblick auf die Projektziele und die Anzahl der Teilnehmer
    • Qualität der Regelungen zur Anerkennung und Validierung der Lernergebnisse der Teilnehmer gemäß den Grundsätzen der europäischen Transparenz- und Anerkennungsinstrumente

Qualität der Partnerschaft und der Kooperationsvereinbarungen (Höchstpunktzahl 20 Punkte)

  • Zusammensetzung: Sind an dem Projekt Organisationen beteiligt, die einander ergänzen und eine angemessene Mischung darstellen, was das erforderliche Profil und die benötigten Kompetenzen, Erfahrungen und Fachkenntnisse für eine in jeder Hinsicht erfolgreiche Durchführung des Projekts betrifft? Welche Rolle hat jeder Partner, und welchen Mehrwert erbringt er?
  • Aufwärtskonvergenz: Inwieweit bringt die Partnerschaft Organisationen zusammen, die im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung oder in der Arbeitswelt tätig sind und sich in verschiedenen Stadien der Entwicklung von Konzepten der Exzellenz in der Berufsbildung befinden, und ermöglicht einen reibungslosen und wirksamen Austausch von Fachwissen und Kenntnissen zwischen diesen Partnern.
  • Geografische Dimension: Inwieweit sind an der Partnerschaft relevante Partner aus verschiedenen geografischen Regionen beteiligt, und inwieweit hat der Antragsteller die geografische Zusammensetzung der Partnerschaft begründet und ihre Relevanz für die Erreichung der Ziele der Zentren der beruflichen Exzellenz nachgewiesen. Inwieweit umfasst die Partnerschaft ein breites und angemessenes Spektrum relevanter Akteure auf lokaler und regionaler Ebene.
  • Einbeziehung von nicht mit dem Programm assoziierten Drittländern: Gegebenenfalls klar erläutern, inwieweit die Beteiligung von Organisationen aus nicht mit dem Programm assoziierten Drittländern einen wesentlichen Mehrwert für das Projekt bringt.
  • Zusammenarbeit: Es wird ein wirksamer Mechanismus vorgeschlagen, um eine gute Abstimmung, Entscheidungsfindung und Kommunikation der teilnehmenden Organisationen, der Teilnehmer und sonstiger maßgeblicher Interessenträger sicherzustellen.

Wirkung(Höchstpunktzahl 20 Punkte)

  • Nutzung der Projektergebnisse: Aus dem Vorschlag geht hervor, wie die Projektergebnisse von den Partnern und anderen Interessenträgern genutzt werden. Im Vorschlag wird erläutert, wie die Nutzung während der Durchführung des Projekts und darüber hinaus gemessen wird.
  • Verbreitung: Der Vorschlag beinhaltet einen klaren Plan für die Verbreitung der Ergebnisse und sieht geeignete Zielvorgaben, Aktivitäten, einschlägige Zeitpläne, Instrumente und Kanäle vor, damit die Ergebnisse während und nach der Projektlaufzeit wirksam und zum Nutzen von Interessenträgern, Politikgestaltern, Beratungsfachleuten, Unternehmen, jungen Lernenden usw. verbreitet werden. In dem Vorschlag ist auch angegeben, welche Partner für die Verbreitung verantwortlich sind.
  • Wirkung: Aus dem Vorschlag geht die mögliche Wirkung des Projekts hervor:
    • auf Teilnehmer und teilnehmende Organisationen während und nach der Projektlaufzeit
    • über die unmittelbar an einem Projekt teilnehmenden Organisationen und Einzelpersonen hinaus sowie das Potenzial des Projekts, in die regionale, nationale und/oder europäische Entwicklung von Kompetenzen in der Berufsbildung einzufließen
  • Der Vorschlag enthält Maßnahmen sowie klar definierte Zielvorgaben und Indikatoren zur Überwachung der Fortschritte und zur Bewertung der erwarteten (kurz- und langfristigen) Wirkung.
  • Nachhaltigkeit: In dem Vorschlag wird erläutert, wie das Exzellenzzentrum eingeführt und weiterentwickelt werden soll. Der Vorschlag beinhaltet ein Konzept für einen langfristigen Aktionsplan, der die schrittweise Bereitstellung der Arbeitsergebnisse des Projekts nach seinem Abschluss vorsieht. Dieser Plan ist auf der Grundlage tragfähiger Partnerschaften zwischen Anbietern im Bereich der allgemeinen und beruflichen Bildung sowie Interessenvertretern aus Schlüsselindustrien auf der jeweils angemessenen Ebene zu erstellen. Auch die Ermittlung zweckdienlicher Leitungsstrukturen sowie Pläne für die Skalierbarkeit und finanzielle Nachhaltigkeit sollten Bestandteil des Plans sein, wozu auch gehört, dass (europäische, nationale und private) finanzielle Ressourcen benannt werden, die gewährleisten, dass die erzielten Ergebnisse und Vorteile auf lange Sicht eine nachhaltige Wirkung entfalten.

Um für eine Förderung in Betracht zu kommen, müssen die Anträge mindestens 70 Punkte (von insgesamt 100 Punkten) erreichen, wobei auch die erforderliche Mindestpunktzahl für eine weitere Prüfung für jedes der vier Gewährungskriterien zu berücksichtigen ist: mindestens 18 Punkte in der Kategorie „Relevanz des Projekts“, mindestens 13 Punkte in der Kategorie „Qualität der Projektkonzeption und -durchführung“ und 11 Punkte in den Kategorien „Qualität der Partnerschaft und der Kooperationsvereinbarungen“ und „Wirkung“. Im Fall von Ermessensentscheidungen erhalten die Anträge Priorität, die zunächst in der Kategorie „Relevanz des Projekts“ und anschließend in der Kategorie „Wirkung“ die höchste Punktzahl erzielen.

Generell – und innerhalb der Beschränkungen bestehender nationaler und europäischer Rechtsrahmen – sind die Ergebnisse als freie Lehr- und Lernmaterialien (OER) zugänglich zu machen und auf einschlägigen Plattformen der jeweiligen Berufs- oder Branchenverbände oder der zuständigen Behörden zur Verfügung zu stellen. Im Vorschlag wird erläutert, wie die erstellten Daten, Materialien, audiovisuellen Medien und Aktivitäten auf sozialen Medien durch freie Lizenzen ohne unverhältnismäßige Einschränkungen kostenlos zugänglich gemacht und beworben werden.

Exzellenzsiegel

Für Projektvorschläge, die bei der Bewertung die Qualitätsschwellen überschritten und eine Gesamtpunktzahl von mindestens 75 % erreicht haben, die aber im Rahmen von Erasmus+ nicht gefördert werden können, weil im Rahmen dieser Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen nicht genügend Mittel zur Verfügung stehen, kann ein Exzellenzsiegel verliehen werden, um die Qualität des Vorschlags zu bescheinigen und seine alternative Finanzierung auf nationaler oder regionaler Ebene zu erleichtern.

Das Exzellenzsiegel ist ein Qualitätssiegel, das an hochwertige Projektvorschläge vergeben wird, die aufgrund von Haushaltszwängen nicht im Rahmen von Erasmus+ finanziert werden können69 .  Mit dem Siegel wird die Qualität des Vorschlags anerkannt und die Suche nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten erleichtert. Finanzierungsstellen auf nationaler oder regionaler Ebene können den Projektvorschlag des Gütesiegelträgers auf der Grundlage der von den unabhängigen Experten der Kommission durchgeführten Qualitätsbewertung direkt finanzieren, ohne ein neues komplettes Bewertungsverfahren durchführen zu müssen. Die Verleihung des Exzellenzsiegels kann auch die alternative Finanzierung durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) oder den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) gemäß Artikel 73 Absatz 4 der Dachverordnung erleichtern70 .

Antragsteller sollten darauf hingewiesen werden, dass die Verleihung eines Exzellenzsiegels nicht automatisch eine alternative Finanzierung garantiert, da die Entscheidung über eine mögliche Finanzierung der Projektvorschläge der Gütesiegelträger gänzlich im Ermessen der im Rahmen des EFRE oder ESF+ mit der Verwaltung der Kohäsionsfondsmittel betrauten Behörden oder anderer Finanzierungsstellen auf nationaler und regionaler Ebene liegt.  

Wenn der Antragsteller im Antragsformular eine vorherige Genehmigung erteilt hat, können die Daten des Projektvorschlags der Gütesiegelträger – unter uneingeschränkter Einhaltung der Vorschriften zur Vertraulichkeit des Vorschlags und zum Schutz personenbezogener Daten – über die nationalen Agenturen an die Verwaltungsbehörden der Kohäsionsfondsmittel und andere potenziell interessierte Finanzierungsstellen auf nationaler oder regionaler Ebene weitergegeben werden.

Welche regeln bestehen für die finanzierung?

Diese Aktion folgt dem Modell einer Finanzierung durch Pauschalbeträge. Die Höhe des Zuschusses in Form eines einmaligen Pauschalbeitrags wird für jede Finanzhilfe auf der Grundlage des Kostenvoranschlags für die von den Antragstellern vorgeschlagene Aktion bestimmt. Die gewährende Behörde setzt den Pauschalbetrag für jede Finanzhilfe auf der Grundlage des Vorschlags, des Bewertungsergebnisses, der Fördersätze und des in der Aufforderung festgelegten Höchstbetrags der Finanzhilfe fest.

Die maximale eu-finanzhilfe pro projekt beläuft sich auf 4 mio. Eur.

Wie wird der pauschalbetrag für das projekt bestimmt?

Die Antragsteller müssen eine im Antragsformular enthaltene Tabelle mit einer detaillierten Kostenaufstellung ausfüllen und dabei die folgenden Punkte berücksichtigen:

  1. Die Kostenaufstellung sollte so detailliert wie nötig nach dem/den Begünstigten aufgeschlüsselt und in kohärente Arbeitspakete gegliedert werden (z. B. unterteilt in „Projektmanagement“, „Schulungen“, „Organisation von Veranstaltungen“, „Vorbereitung und Durchführung der Mobilitätsaktivität“, „Kommunikation und Verbreitung“, „Qualitätssicherung“ usw.).
  2. Der Vorschlag muss eine Beschreibung der von jedem Arbeitspaket erfassten Aktivitäten enthalten.
  3. Zudem muss in dem Vorschlag eine Aufschlüsselung des Pauschalbetrags vorgenommen werden, aus der der jeweilige Anteil pro Arbeitspaket (und innerhalb jedes Arbeitspakets der den einzelnen Begünstigten und verbundenen Einrichtungen zugewiesene Anteil) ersichtlich ist.
  4. Die beschriebenen Kosten können Personalkosten, Reise- und Aufenthaltskosten, Kosten für Ausrüstung und Unteraufträge sowie sonstige Kosten (wie Verbreitung von Informationen, Veröffentlichung oder Übersetzung) umfassen.

Zur Bewertung der Vorschläge werden die einschlägigen Standardverfahren verwendet und interne und/oder externe Experten hinzugezogen. Die Experten bewerten die Qualität der Vorschläge auf der Grundlage der in der Aufforderung festgelegten Anforderungen sowie der erwarteten Wirkung, Qualität und Effizienz der Aktion.

Im Anschluss an die Bewertung des Vorschlags setzt der Anweisungsbefugte unter Berücksichtigung der Bewertungsergebnisse die Höhe des Pauschalbetrags fest. Die Höhe des Pauschalbetrags ist auf maximal 80 % des Kostenvoranschlags begrenzt, der sich aus der Bewertung ergibt.

Die Parameter der Finanzhilfe (Höchstbetrag, Fördersatz, förderfähige Gesamtkosten usw.) werden in der Finanzhilfevereinbarung festgelegt. Die finanzielle Unterstützung Dritter ist nicht zulässig. Kosten für Freiwillige und KMU-Kosten sind zulässig. Siehe Teil C dieses Programmleitfadens, Abschnitt „Förderfähige direkte Kosten“.

Der Projekterfolg wird anhand der erzielten Ergebnisse bewertet. Durch diese Förderform ist es möglich, sich eher auf die zu erbringenden Leistungen als auf die einzusetzenden Ressourcen zu konzentrieren und somit die Qualität und den Grad der Verwirklichung messbarer Ziele in den Mittelpunkt zu stellen.

Der Vorschlag muss die Kosten für mindestens ein jährliches Treffen (ein Vertreter jedes vollwertigen Projektpartners) enthalten, das von der Europäischen Kommission/Europäischen Exekutivagentur für Bildung und Kultur oder auf deren Initiative hin organisiert wird und dem Austausch bewährter Verfahren und dem wechselseitigen Lernen zwischen den Zentren der beruflichen Exzellenz dient.

Weitere Einzelheiten sind in der Musterfinanzhilfevereinbarung aufgeführt, die über das Portal für Ausschreibungen und Finanzierungsmöglichkeiten der Kommission (Funding and Tender Opportunities Portal, FTOP) erhältlich ist.

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